[Rezension] Die Bücherdiebin von Markus Zusak

Nach einer verzögerten Lieferung meiner Internet-Bestellung von Die Bücherdiebin, packte ich ein leicht zerfetztes Buch aus. Ich vermute das Paket wurde irgendwo eingeklemmt oder vielleicht sogar vom Transporter überfahren. Doch trotz meines Ärgers brachte ich es nicht über mich, dass Buch zurück zu schicken. Denn beim Absender wäre es garantiert im Müll gelandet und nun fand Die Bücherdiebin lieber bei mir ein neues Zuhause. 🙂

Über das Buch:

Verlag: cbt (01. September 2009)
Seitenzahl: 592
Genre: Action & Abenteuer für Jugendliche
ISBN: 978-3570306277
Coverrechte liegen beim genannten Verlag


Der Inhalt

Es ist das Jahr 1939 und für den Tod beginnt eine harte Arbeitszeit. Doch in all den unterschiedlichen Farben der sterbenden Menschen fällt dem Tod eine Person ganz besonders auf: Liesel Meminger. Sie befindet sich im Nazideutschland am Grab ihres verstorbenen Bruders. Dort stiehlt Liesel ihr erstes Buch, das Handbuch für Totengräber. Dies ist definitiv keine geeignete Lektüre für eine Neunjährige, aber das Buch und seine Worte ziehen Liesel magisch an.

In Liesels neuer Pflegefamilie lernt sie mithilfe des gestohlenen Buches und ihrem Pflegevater lesen. Und damit beginnt auch ihre Karriere als Bücherdiebin, denn überall wo sich eine Möglichkeit ergibt, stiehlt Liesel noch mehr Bücher. Die Bücher und Liesel verbindet eine tiefe Liebe zueinander und sie rettet die Bücher sogar aus der Asche von Nazifeuern oder aus dem Schnee.

Liesel hat sich mit ihrem besten Freund Rudi ein Stück Normalität im hoffnungslosen Alltag bewahrt. Aber auch sie kann sich nicht vor den Schrecken des Nazi-Regimes verstecken: Liesel muss zum Sterben verurteilte Juden nach Dachau ziehen sehen, erlebt den Hunger der Armut und erfährt die Bombennächte über München am eigenen Leib. Aber sie überlebt, weil der Tod sie mag.


Meine Meinung

Nachdem ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen wollte, muss ich jetzt sagen: Ich bereue es, dass Buch nicht eher gelesen zu haben. Die Bücherdiebin ist nämlich ein unglaublich gutes Werk und ist nun eines meiner Lieblingsbücher. 🙂

Die Geschichte über das Leben von Liesel wird aus der Perspektive des Todes berichtet. Nach mehreren Begegnungen der beiden, schließt der Tod das Mädchen in sein Herz und verfolgt seit dem ihr Leben. Der Tod berichtet in einem sarkastischen und flüssigen Erzählstil, dabei verwendet er Zeitsprünge und Andeutungen. Dadurch bleibt das Buch die ganze Zeit über authentisch, spannend und teilweise sogar komisch. Das Buch ist in Kapitel mit jeweils etwas kleineren Abschnitten unterteilt, welche die Textpassage zusammenfassen und die, teilweise ironisch und lustigen, Gedanken des Todes sein könnten.

Besonders gut finde ich, dass der Tod zwischendurch einfach mal eben das Ende des Buches verrät. Man erfährt nicht das komplette Ende, aber dennoch genug, um erahnen zu können was passieren wird. Ich hätte nie gedacht, dass ich so etwas einmal gut finden würde, aber in diesem Buch und mit dem Tod als Erzähler passt das verratene Ende einfach perfekt ins Gesamtbild. Gerade dieser etwas andere und unorthodoxe Erzähl- und Schreibstil hat mich sehr begeistert. Dadurch kann ich das Buch auch noch 100 Mal lesen, ohne das es jemals langweilig wird.

Auch das Leben von Liesel im unterdrückenden Nazideutschland ist brillant gestaltet. Von Anfang an fiebere ich mit ihr mit und hoffe, dass alles gut ausgehen wird. Die Judentransporte nach Dachau, diese Unterdrückung durch die Nazis, die Bombenangriffe auf München, die ungewisse Zeit in schützenden Kellern, der Krieg und die Folgen beim Auflehnen gegen das Regime spiegeln die Zeit der Nationalsozialisten wieder. Aber dennoch handelt das Buch auch über das ganz normale Leben eines Mädchens, das gerne Bücher liest und stiehlt, mit ihren Freunden spielt und ihrer Pflegemutter bei der Arbeit hilft.

Die Bücherdiebin ist eine Geschichte aus Nazi-Deutschland die sowohl schön, als auch traurig und schrecklich ist, aber dennoch nicht moralisch oder anklagend wird. Hier geht es um Liesel, ihr Leben und den Tod, der sarkastisch meint:

Ich bin von Menschen verfolgt.


Fazit

Ich habe Die Bücherdiebin durchgelesen und könnte das Buch gleich noch einmal lesen. Für mich ist das Werk ein absolutes must-read und eine Buchempfehlung für alle wert. Mit dem außergewöhnlichen Erzählstil, der auch noch aus der Perspektive des Todes geschrieben ist, kann das Buch jeden begeistern und eine traurige sowie schöne Geschichte aus dem Dritten Reich wunderbar erzählen.

Die Bücherdiebin ist zu einem meiner Lieblingsbücher geworden und bekommt 5 von 5 Herz-Punkten.

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